Es ärgert mich - Aufzählung
Es ärgert mich, wenn Velofahrer auf dem Trottoir fahren und sich von hinten anschleichen und dann unvermittelt ihre Veloklingel betätigen und erwarten, dass ich ausweiche. Das Trottoir gehört den Fussgängern, wohin sollen wir denn ausweichen? Auf die Strasse? Wohingegen den Velofahrer diese Möglichkeit offenstünde, genauso, wie es ihnen offensteht, auf dem Trottoir zu Fuss neben dem Velo herzugehen. Heute wurde ich sogar von einer alten Schachtel noch dumm angemacht, als ich nicht gleich auf das Tramgeleise gesprungen bin, als sie daher kam - und das Tram auch. Es sei zu gefährlich auf der Strasse für sie, meinte sie dann. Dann solle sie ihr dämliches Velo doch einfach zu Hause lassen. Wem es zu gefährlich ist im Strassenverkehr, soll sich daran nicht beteiligen. Wer Kraft hat ein Velo zu fahren, der kann genauso gut zu Fuss gehen. Ich bin für die Einführung von rigorosen Strafen gegen solche Verkehrssünder. Und zwar soll alles was Räder hat auf die Strasse, da wo sie hingehören. Ja, von mir aus auch die Kinderwagen. Scheisse Mann, wir Fussgänger sind dem Strassenverkehr nicht im Weg, der Strassenverkehr ist uns im Weg. Jeder Mensch ist schlussendlich nämlich ein Fussgänger, da dies die normale und natürlich Fortbewegungsart des Menschen ist. Oder fahrt ihr mit euren Autos, Velos, Trotinetts etc. etwa ins Schlafzimmer? Also, der Fussgänger hat IMMER Vortritt zu haben, so sehe ich das.
Dann im Migros. In einem Dorf in welchem es mehr Ausländer hat als Schweizer. Ich habe nichts gegen diese Leute. In meiner Umgebung sind alle nett und freundlich, lustig und lebendig, bunt und fröhlich. Ich mag das. Die Ausländer Nachbarn haben viel, was die Schweizer nicht haben und das schätze ich. Deshalb scheute ich mich auch nicht, hier zu leben. Wenn ich aber dann im einzigen Migros im Dorf - welcher als Fussgänger auch erreichbar ist - keine typischen Schweizer Nahrungsmittel mehr finde, sondern nur noch türkische, oder osteuropäische, dann nerve ich mich schon ziemlich. Wenn jede zweite Packung in einer Sprache beschrieben ist, die ich nicht einmal zuteilen kann, dann ärgert mich dies. Wir sind hier immer noch in der Schweiz und ich finde, ich muss mich nur am Rande an die ausländischen Mitmenschen anpassen. Sie müssten sich eigentlich mir anpassen. Und so sehr ich die türkische und osteuropäische Küche schätze (wirklich!), will ich auch in meinem Migros alle Zutaten für Älplermaggronen, Raclette, Fondue etc. finden. Und wenn möglich nicht nur in Packungen für osteuropäische Grossfamilien. Wir haben sonst keinen einzigen Laden im Dorf. Muss ich wirklich in die Stadt reisen zum Einkaufen, nur weil ich einheimisch bin?
Dann weiter zum Denner - Tabak kaufen. Aber zum letzten Mal in dem Laden. Die Verkäuferin versteht mich zwar, gibt aber ihre Antwort auf eine Sprache, die sich so anhört, wie das Geschriebene auf der Packung in der Migros. Egal, zahlen und gehen. Vorne am Ladentisch liegt der neue Dennerprospekt, der mich nicht interessiert und den ich auch nicht mitnehme. Aber mir fällt das Schild auf, welches auf den neuen Prospekt hinweist. "Neues Prospekt" steht da drauf. "Neues Prospekt!" Und zwar von Hand geschrieben, also kein Tippfehler. Nein, so wie die Verkäuferin spricht, glaubt sie wohl, dass dies auch stimmt. Das neues Denners-Prospekts ists angeskommens. Natürlich, die Frau wird wohl auch kaum mehr als 10 Franken pro Stunde verdienen. Denner steht weniger auf das Zahlen, lieber auf das Abkassieren. Und auch im Denner finde ich Köfte und Schwarzwälder Schinken.
Wie gesagt, ich schätze ein wenig Multikulti und habe wirklich nichts dagegen, wer in unser Land kommen will und hierbleiben will. Jeder Mensch wird nur durch Zufall dorthin geboren, wo er geboren wurde und wenn's ihm dort nicht gefällt, dann sucht er sich was anderes. Diese Möglichkeit muss man haben können. Ich war auch schon in einem anderen Land, weil mir hier das Klima nicht so gefällt. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass man als Schweizer nicht einfach weggehen kann. Es ist überall so unschweizerisch und damit muss man erst mal klarkommen. Niemals hätte ich erwartet, dass sich eine Karibikinsel mir anpasst. Niemals hätte ich im Supermarkt nach Schweizer Produkten verlangt. Wenn ich gehen, dann gehe ich ganz - oder gar nicht. Und darum kam ich zurück. Plötzlich fehlen einem die Zweifel Chips oder die Schokolade oder anständiger Käse. Ausserdem schätze ich die Ordentlichkeit in meinem Land und dass ich überall in meiner Muttersprache verhandeln kann - verhandeln konnte, scheint mir bald.
Wir sind ja ein viersprachiges Land. Die meisten Sachen sind in mindestens zwei Sprachen beschrieben. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Wer in unser Land kommt, muss nur eine der vier Landessprachen können und wird überall bedient werden. Kein Problem. Wir lernen das in der Schule. Mittlerweile kommen aber unzählige Sprachen dazu. Das stört mich im Grunde genommen nicht. Ich bin offen für Fremdsprachen und es macht Spass, sich damit auseinanderzusetzen. Aber es kann nicht sein, dass ich noch eine fünfte, sechste, siebte Fremdsprache lernen muss, damit ich in meinem heimischen Wohnort einkaufen kann. Ich freue mich immer über dieses oder jenes ausländische Produkt, dass es dann bei uns in den Regalen endlich auch gibt. Aber es kann nicht sein, dass die einheimischen Produkte aus den Regalen verschwinden und durch ausländische ersetzt werden.
Am Montag sind meine Ferien vorbei und ich gehe wieder in den Stollen, wo wir alle Englisch sprechen und schreiben müssen, weil nur noch ein kleiner Anteil der Angestellten Schweizer sind. Und der Rest will wohl keine unserer Landessprachen sprechen. Ich habe kein Problem damit, Englisch zu sprechen und zu schreiben. Ich kann das. Ausserdem tut es meinem Gehirn gut und wenn ich mal privat jemanden treffe, der nur Englisch kann, dann kann ich mich sehr gut mit ihm unterhalten. Das gefällt mir. Aber es kann doch nicht sein, dass ich meine Muttersprache nur noch en famille brauchen kann und überall sonst muss ich mir anders weiterhelfen.
Wie scheisse ich dann den nächsten Velofahrer zusammen, der glaubt, ich müsste vom Trottoir springen, wenn er daher kommt?
Dann im Migros. In einem Dorf in welchem es mehr Ausländer hat als Schweizer. Ich habe nichts gegen diese Leute. In meiner Umgebung sind alle nett und freundlich, lustig und lebendig, bunt und fröhlich. Ich mag das. Die Ausländer Nachbarn haben viel, was die Schweizer nicht haben und das schätze ich. Deshalb scheute ich mich auch nicht, hier zu leben. Wenn ich aber dann im einzigen Migros im Dorf - welcher als Fussgänger auch erreichbar ist - keine typischen Schweizer Nahrungsmittel mehr finde, sondern nur noch türkische, oder osteuropäische, dann nerve ich mich schon ziemlich. Wenn jede zweite Packung in einer Sprache beschrieben ist, die ich nicht einmal zuteilen kann, dann ärgert mich dies. Wir sind hier immer noch in der Schweiz und ich finde, ich muss mich nur am Rande an die ausländischen Mitmenschen anpassen. Sie müssten sich eigentlich mir anpassen. Und so sehr ich die türkische und osteuropäische Küche schätze (wirklich!), will ich auch in meinem Migros alle Zutaten für Älplermaggronen, Raclette, Fondue etc. finden. Und wenn möglich nicht nur in Packungen für osteuropäische Grossfamilien. Wir haben sonst keinen einzigen Laden im Dorf. Muss ich wirklich in die Stadt reisen zum Einkaufen, nur weil ich einheimisch bin?
Dann weiter zum Denner - Tabak kaufen. Aber zum letzten Mal in dem Laden. Die Verkäuferin versteht mich zwar, gibt aber ihre Antwort auf eine Sprache, die sich so anhört, wie das Geschriebene auf der Packung in der Migros. Egal, zahlen und gehen. Vorne am Ladentisch liegt der neue Dennerprospekt, der mich nicht interessiert und den ich auch nicht mitnehme. Aber mir fällt das Schild auf, welches auf den neuen Prospekt hinweist. "Neues Prospekt" steht da drauf. "Neues Prospekt!" Und zwar von Hand geschrieben, also kein Tippfehler. Nein, so wie die Verkäuferin spricht, glaubt sie wohl, dass dies auch stimmt. Das neues Denners-Prospekts ists angeskommens. Natürlich, die Frau wird wohl auch kaum mehr als 10 Franken pro Stunde verdienen. Denner steht weniger auf das Zahlen, lieber auf das Abkassieren. Und auch im Denner finde ich Köfte und Schwarzwälder Schinken.
Wie gesagt, ich schätze ein wenig Multikulti und habe wirklich nichts dagegen, wer in unser Land kommen will und hierbleiben will. Jeder Mensch wird nur durch Zufall dorthin geboren, wo er geboren wurde und wenn's ihm dort nicht gefällt, dann sucht er sich was anderes. Diese Möglichkeit muss man haben können. Ich war auch schon in einem anderen Land, weil mir hier das Klima nicht so gefällt. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass man als Schweizer nicht einfach weggehen kann. Es ist überall so unschweizerisch und damit muss man erst mal klarkommen. Niemals hätte ich erwartet, dass sich eine Karibikinsel mir anpasst. Niemals hätte ich im Supermarkt nach Schweizer Produkten verlangt. Wenn ich gehen, dann gehe ich ganz - oder gar nicht. Und darum kam ich zurück. Plötzlich fehlen einem die Zweifel Chips oder die Schokolade oder anständiger Käse. Ausserdem schätze ich die Ordentlichkeit in meinem Land und dass ich überall in meiner Muttersprache verhandeln kann - verhandeln konnte, scheint mir bald.
Wir sind ja ein viersprachiges Land. Die meisten Sachen sind in mindestens zwei Sprachen beschrieben. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Wer in unser Land kommt, muss nur eine der vier Landessprachen können und wird überall bedient werden. Kein Problem. Wir lernen das in der Schule. Mittlerweile kommen aber unzählige Sprachen dazu. Das stört mich im Grunde genommen nicht. Ich bin offen für Fremdsprachen und es macht Spass, sich damit auseinanderzusetzen. Aber es kann nicht sein, dass ich noch eine fünfte, sechste, siebte Fremdsprache lernen muss, damit ich in meinem heimischen Wohnort einkaufen kann. Ich freue mich immer über dieses oder jenes ausländische Produkt, dass es dann bei uns in den Regalen endlich auch gibt. Aber es kann nicht sein, dass die einheimischen Produkte aus den Regalen verschwinden und durch ausländische ersetzt werden.
Am Montag sind meine Ferien vorbei und ich gehe wieder in den Stollen, wo wir alle Englisch sprechen und schreiben müssen, weil nur noch ein kleiner Anteil der Angestellten Schweizer sind. Und der Rest will wohl keine unserer Landessprachen sprechen. Ich habe kein Problem damit, Englisch zu sprechen und zu schreiben. Ich kann das. Ausserdem tut es meinem Gehirn gut und wenn ich mal privat jemanden treffe, der nur Englisch kann, dann kann ich mich sehr gut mit ihm unterhalten. Das gefällt mir. Aber es kann doch nicht sein, dass ich meine Muttersprache nur noch en famille brauchen kann und überall sonst muss ich mir anders weiterhelfen.
Wie scheisse ich dann den nächsten Velofahrer zusammen, der glaubt, ich müsste vom Trottoir springen, wenn er daher kommt?
Rockhound - 30. Aug, 19:34 Rubrik: Same Shit - Different Day
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