8
Jun
2012

Swiss Economic Forum

Die Aussage eines Schweizer Unternehmers, wenn der Franken noch teurer würde, würden ALLE Schweizer im Ausland einkaufen, kann ich so nicht bestätigen.

Mir ist der Weg in die Migros Oberentfelden oder Aarau manchmal schon fast zu weit. Ich würde also den Weg ins Ausland keinesfalls auf mich nehmen. Mehr als eine Stunde zweimal pro Woche für die Jagd nach Nahrungsmitteln scheint mir in der heutigen Zeit sowieso übertrieben.

Die hohen Preise in der Schweiz haben auch nicht wirklich mit den angegebenen Gründen zu tun. Es hat nicht damit zu tun, dass die Schweizer Gehälter zu hoch sind. Diejenigen, die damit nämlich angesprochen sind, sind meist diejenigen, die zu Niedriglöhnen arbeiten. Nein, es hat nur mit der Geldgier der Unternehmer zu tun. Das wird sich auch nicht ändern, nicht solange, bis wir alle pleite sind.

Natürlich gibt es viele Schweizer, die in Grenznähe wohnen und ins Ausland einkaufen gehen. Die meisten haben das schon vor der Krise gemacht. In Grenznähe mag das auch Sinn machen. Aber sicherlich nicht von hier aus. Und, wer behauptet, es würde sich lohnen, der kann nicht rechnen. Sorry. Ich werde nicht im Ausland einkaufen. Der Weg ist mir zu lang und zu teuer.
Chutzpe - 8. Jun, 23:35

Unsere Kosten haben sich dadurch - trotz des hohen Benzinpreises - halbiert.

Rockhound - 9. Jun, 07:56

Ihr seid mehrere Leute, ich bin ein Einzelhaushalt. Ihr habt ein Auto, ich habe keines. Aber eigentlich darfst Du gar nicht nur den Benzinpreis rechnen, sondern auch die Kosten für die Zeit, die ihr für die Fahrt braucht und auch den Fahrzeugunterhalt. Ich weiss ja auch nicht, was ihr drüben so einkauft. Ich brauch zB. kaum Kosmetikartikel und die wenigen, die ich brauche, kosten kaum was, weil ich immer das billigste Zeug nehme. Aber gerade bei Esswaren will ich garantiert Schweizer Produkte, um die Schweizer Produzenten zu unterstützen, in der Hoffnung, dass ich vielleicht auch wieder einmal einen Job finde.
Wenn ich hier in der Nähe einkaufe, dann kann ich zu Fuss gehen, oder mit dem Tram, was mich höchstens CHF 3.-- kostet. Ich habe ja sowieso ein Abo und bin ständig mit dem ÖV der Region unterwegs. Ein Zugbillet nach Deutschland würde ungleich mehr kosten und die Schlepperei kann ich mir sparen. Und ganz bestimmt trage ich mein rares Geld nicht in ein EU-Land. Da könnte ich ja gleich meinen kargen Lohn in ein Fass ohne Boden schmeissen.

Die Aussage, dass ALLE Schweizer bald im Ausland einkaufen gehen, kann einfach nicht stimmen. Wir sind ja noch ziemlich in der Nähe der Grenze, aber was ist mit denjenigen aus der Innerschweiz, die schon mal 2 Stunden brauchen um überhaupt in Grenznähe zu kommen. Für die geht die Rechnung garantiert nicht auf. Ausserdem wäre es ökologischer Unsinn. Aber die meisten Leute sehen eben grade mal bis zum Brett, dass sie vor dem Kopf haben.
Chutzpe - 9. Jun, 12:31

Mittlerweile kaufen wir fast alles dort, weil wir es uns anders gar nicht leisten können. Der Pressesprecher soll ja nicht verhungern - Fleisch z.B. esse ich auch nur von hier.
Der Meinung war ich bis zur Geldknappheit auch, dass man hier zu unterstützen hat, doch Jobs geben sie uns trotzdem keine - und ich bin es leid, grad Coop und Migros allzuviel Kohle in den Arsch zu stopfen, die gehen mit ihrem Personal um wie Sklaven.
Zeit braucht es kaum mehr als wenn wir bei dir im Ort einkaufen (denn dann gehen wir noch käfelen und rumlabbern, was die Zeit verlängert), denn Migros und Coop im Nachbarort sind sehr klein und haben nur wenig anzubieten.

Wir machen z.B. momentan ganz anderen ökologischen Unsinn - er fährt mich morgens zur Arbeit und holt mich abends ab, weil ich so einerseits nicht fahren muss und andererseits er aufstehen muss - Hilfe zur Selbsthilfe.

Alle werden niemals nicht in D einkaufen, dass ist einfach nur die übliche Panikmache von Schlipsern - wie Coop im März oder so verlauten liess, die Verkäuferinnen bekämen keine Lohnerhöhung, weil sie durch unser nach D abwandern so und so viel Umsatzeinbussen gehabt hätten. Lächerlich - würde jeder von den Schlipser-Idioten auf ihr völlig sinnloses Gehalt verzichten, könnten die Verkäuferinnen über das Existenzminimum steigen *kopfschüttel*

Wohin das alles führt, muss mir einfach egal sein, ich muss zusehen, dass wir über die Runden kommen. Mittlerweile nimmt er auch oft Sissy noch mit - und falls du mal was brauchen würdest, darfst du das gerne anmelden. Wir sind ja immer mal in deiner Nähe und können es bringen.
Rockhound - 9. Jun, 14:46

Das ist ja der Witz daran, alles was ich brauche kriege ich hier oder in Aarau. Und ich bin auch fähig, die Preise vorher abzuchecken. Ich gebe pro Woche etwa 50.-- oder maximal 100.-- aus für's Einkaufen. Und dafür brauche ich maximal 1 Stunde Zeit pro Woche, weil ich eben in der Nähe einkaufe. Kaffeetrinken und labern gehört nicht auf die Rechnung. Weil das mache ich auch, ohne einkaufen zu gehen. Soziale Kontakte - Du weisst schon. Fleisch kaufe ich praktisch gar nicht ein. Davon kriege ich genug, wenn ich bei den Eltern oder beim Chinesen esse. Beim Chinesen kriege ich übrigens zwei Portionen zum Preis von einer. Ich zahle dort CHF 10.-- und kriege immer so viel, dass es bei mir für 2 Mahlzeiten reicht. Wenn ich es selber kochen würde, dann wär's billiger, logisch. Es wäre aber weniger lecker und ich müsste vorher das richtige Zeug einkaufen und es auch noch verarbeiten.

Wenn ich aber sowieso nach D fahren würde, um einzukaufen, würde ich wohl auch fast alles gleich dort kaufen. Allerdings will ich mindestens eine Tomate täglich und die, wenn möglich, aus der nächsten Nähe, damit nicht noch Lastwagen wegen mir durch halb Europa fahren müssen. Wenn es keine Tomaten aus nächster Nähe gibt, dann verzichte ich aber lieber auf Tomaten, wenn auch ungern. Andererseits esse ich auch eine Banane pro Tag und die gibt's nicht aus Schweizer Anbau. Auch meinen Tee gibt es nur von weit, weit her. Aber auf jeden Fall müssen diese ausländischen Produkte Bio sein, oder Fair Trade. Nicht, weil ich dann sicher bin, dass auch alles sauber läuft, sondern um ein Zeichen zu setzen, dass ich das faire Produkt wähle, wenn ich die Wahl habe. Jeder muss das selber wissen. Die auf den Bananenplantagen müssen schliesslich auch von was leben. Ich weiss, Deine und meine Meinung gehen hier etwas auseinander. Ich will Dir auch nichts befehlen. Du musst selber wissen, was Du machst, Du bist erwachsen genug. Jeder Mensch muss das selber wissen. Ich kann nichts ändern, ich kann nur argumentieren. :-)

Ich gebe mir auch grosse Mühe, nicht in Läden einzukaufen, in denen das Personal schlecht behandelt wird. Manchmal ist es auch schwer zu beurteilen. Mag sein, dass bei Migros die Leute fast wie Sklaven behandelt werden, sie müssen dafür aber auch nicht viel können. In gewissen Städten hier in der Nähe zB. nicht einmal Deutsch, geschweige denn zu lächeln. Und ganz bestimmt müssen sie nicht dazu fähig sein, sich selber bessere Arbeitsbedingungen zu verschaffen. Manchmal liegt's nämlich auch daran, man nimmt es einfach hin, weil, sich zu wehren wäre ja kompliziert und mit Aufwand verbunden.

Dass ihr in eurer momentanen Situation nicht weiter denken könnt, ist ja irgendwie auch klar. Und ich finde das mit dem zur Arbeit fahren nicht so schlimm, wenn es euch im Leben so sehr weiterhilft. Zuerst komme ja immer ich - in meiner Welt - aber natürlich ist es meine Einstellung, möglichst wenig Schaden anzurichten. Ein wenig Egoismus tut jedem gut. Einige haben einfach viel zu viel davon.

Ich bin sauer auf die Unternehmer, die Chefs, die ständig solchen Blödsinn verzapfen und denken, wir würden oder müssten es glauben. Ich habe ziemlich viel Vorträge und Interviews und Gespräche vom Swiss Economic Forum geschaut und habe einfach gemerkt, dass es immer noch ganz viele von diesen Ausbeuter-/Abzockertypen in den oberen Etagen hat. Und denen wird auch noch eine Plattform im TV geschenkt, damit sie ihren Mist vor möglichst vielen Menschen verzapfen können. Ich glaube denen eh kein Wort. Aber viele glauben denen halt einfach nur, weil sie einen Schlips tragen und deswegen als anständig gelten. Je Schlipser umso lüg. Aber viele haben das noch nicht gecheckt.

Mein bester Kumpel, der im Dorf wohnt und ins Nachbardorf zum Einkaufen muss, sagt auch, dass er keinesfalls ins Ausland gehen würde, auch wenn's billiger ist. Es ist ihm schon zu anstrengend ins Nachbardorf zu gehen.

Die Anbieter der Produkte machen eben einen Fehler, wenn sie ihre Läden in den kleinen Dörfern schliessen und in den grösseren Dörfern dann grössere Läden bauen, die mehr Umsatz bringen, aber auch mehr kosten und von den Menschen erwarten, dass sie halt den Weg auf sich nehmen. Wenn ich mit dem Auto einkaufen könnte, würde ich wohl auch an ganz andere Orte fahren, als ich es jetzt tue, da ich zu Fuss und mit dem ÖV unterwegs bin. Mehr Umsatz würden die Unternehmer heute aber machen, wenn sie etwas lokaler denken würden.

Das Problem ist ja sicher komplexer, als wir uns das vorstellen.
Chutzpe - 9. Jun, 14:58

Ich verstehe deine Einstellung und habe sie bisher geteilt - doch jetzt komme einfach ich und basta - mittlerweile haben wir nämlich nur noch die Hälfte von meinem Geld.
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