Es wird in der Schweiz das Unwort des Jahres werden, das Wort "Konkordanz". Damit ist die Zusammensetzung des Bundesrates gemeint, der in einem Verhältnis von 2 - 2 - 2- 1 zusammengesetzt sein soll. Das heisst, glaube ich 2 Bundesräte von der FDP, 2 Bundesräte von der SVP, 2 Bundesräte von der SP und 1 Bundesrat von der CVP. Nach den heutigen Wahlen sieht es so aus: 2 von der FDP, 1 von der BDP, 1 von der SVP, 2 von der SP und 1 von der CVP. Die SVP hat mit allen Mitteln, die sie zur Verfügung hatte - und das waren nicht viele! - den einen von der BDP abzuwählen und mit einem von der SVP zu ersetzen. Leider haben sie sich in der Wahl des Kandidaten vergriffen. Zuppiger musste flüchten, weil er ein Grossbetrüger ist, wie kurz vor den Wahlen herauskam und die SVP hatte Mühe einen neuen guten Kandidaten zu finden. Den haben sie gefunden, in der Person von Hansjörg Walter, der bereits einmal zur Wahl antrat, aber von der Partei praktisch dazu gezwungen wurde, im Falle einer Wahl nicht anzunehmen. Mit anderen Worten, der Plan der SVP ist auf der ganzen Linie schon vor 2 Wochen zum Scheitern verurteilt gewesen, als sich die mittlerweile unfähige Parteispitze für Zuppiger als Kandidaten entschieden haben, im Wissen, dass er ein Grossbetrüger ist, was aber natürlich verleugnet wurde, bis es nicht mehr anders ging.

Aber zurück zur Konkordanz. Die ist schon seit einer Weile kaputt, nämlich seitdem die SVP Eveline Widmer-Schlumpf aus der Partei warf und diese mit ihren Anhängern kurzerhand die BDP gründete. Viele SVP-Wähler haben mit Widmer-Schlumpf gewechselt. Die BDP ist eine mitterechts Partei mit ähnlichem Parteiprogramm, wie das der SVP, aber nicht so extremistisch und konservativ und auch nicht so dumm. Logisch, dass viele zur BDP wechselten. Ein Wunder, dass nicht Migranten - das einzige Problem der SVP - Schuld sind am Ende der Konkordanz. Die dürfen halt auch nicht wählen, sonst wäre auch Ueli Maurer weg. Dieser hat sich übrigens auch nicht gerade anständig benommen, als er beleidigt den Saal verliess, als Widmer-Schlumpf im 1. Wahlgang das Absolute Mehr erreicht hat. Er habe gesagt, er freue sich überhaupt nicht, mit diesem Gremium zusammenzuarbeiten. Tja, Ueli, auch andere Menschen mögen nicht alle Arbeitskollegen, mit denen sie zusammenarbeiten müssen, aber Arbeitskollegen kann man sich selber selten aussuchen, man kriegt sie einfach - wie Geschwister. Mit denen nicht zusammenarbeiten wollen, ist unkonstruktiv und kindisch. Es geht bei einer Arbeit darum, dass die Arbeit gut ausgeführt wird, und nicht wie es einem selber geht. Glück hat, wer coole Arbeitskollegen hat. Aber wem's nicht passt, der kann ja gehen, nicht wahr Ueli. Deine Partei hat dann gar niemanden mehr, den sie ins Rennen schicken kann und dann ist die SVP raus.

Fertig Konkordanz, fertig Zauberformel, fertig rechtes Nazigehabe! Bis dahin freuen wir uns aber über euer heutiges Totalversagen. Vielleicht sollte ja euer Parteistratege Christoph Blocher sich um Parteistrategien kümmern, statt hier und da Medienunternehmen aufzukaufen, um sie dann an Tito Tettamanti weiterzuverkaufen. ^^