Fussgängerstreifen
Diskussion im Kassensturz über die Sicherheit von Fussgängerstreifen. Ich musste wegzappen, dem bescheurten Doofgequatsche von Ueli Schmezer konnte ich nicht länger zuhören. Aber ich muss vorne anfangen:
Im Kindergarten lernte ich, wenn ich eine Strasse überqueren will, gilt folgende Regel:
Warte
Luege
Lose
Loufe
Ich finde das ist ziemlich einfach und ich wende es heute noch an. Vor ein paar Jahren allerdings wurde ein neues Gesetz eingeführt, das den Fussgängern den "uneingeschränkten" Vortritt am Fussgängerstreifen gewährt. Seither ist die Zahl der Unfälle mit schwerverletzten Fussgängern auf Fussgängerstreifen gestiegen. Warum? Weil die Fussgänger dumm sind und das Gesetz nicht wirklich verstehen. Sie erzwingen sich nämlich häufig den Vortritt, indem sie einfach über den Fussgängerstreifen laufen ohne sich zu versichern, dass sie dies auch wirklich tun können. Blöderweise sind die meisten Strassenverkehrsfahrzeuge viel stärker als der Fussgänger. Kassensturz-Moderator Ueli Schmezer findet nun, die Fussgängerstreifen seien zuwenig sicher und müssten besser beleuchtet, markiert und sowieso durch eine Mittelinsel unterteil werden. Pro Fussgängerstreifen kostet das 30'000 bis 150'000 Franken. Die Gemeinden, die Fussgängerstreifen aufmalen, müssen dies bezahlen, d.h. natürlich müssen wir das mit unseren Steuergeldern bezahlen. Man müsse die Gemeinden praktisch dazu zwingen, diese Massnahmen zu ergreifen, um die Strasse sicherer zu machen. Mit keinem Wort erwähnt er, dass ja eigentlich jeder Mensch selber verantwortlich ist für die Konsequenzen seines Handelns. Ich zumindest konnte schon als kleines Kind abwägen, dass ein Auto stärker ist als ich, vielleicht, weil es mir gesagt wurde. Aber heute kann man ja weder Eltern noch Lehrern zumuten sich um Kindererziehung zu kümmern, die haben weiss Gott anderes zu tun. Die müssen nämlich hart arbeiten, damit sie die Steuern zahlen können, mit denen dann der Fussgängerstreifen im Dorf sicherer gemacht wird. Ich frage mich manchmal, wie Generationen von Menschen in den letzten Jahrhunderten überleben konnten, wo die Welt doch so gefährlich und unsicher war, ohne all diese Sicherheitsvorkehrungen. Meine Güte, ich bin VOR 9/11 nach Amerika geflogen, wir wurden kaum kontrolliert und NICHTS ist passiert! Wie konnte das nur sein?
Mit dem Fussgängervortritt verhält es sich doch genauso wie mit dem Rechtsvortritt. Das Fahrzeug, welches von rechts kommt, hat Vortritt, darf sich diesen aber nicht erzwingen. Also, bei einer Kreuzung mit Rechtsvortritt haben wir im Autofahrunterricht gelernt, Bremsbereitschaft zu erstellen und die Augen offen zu halten. Das Fahrzeug welches von links kommt, ist verpflichtet anzuhalten. Die Bremsbereitschaft des von rechts kommenden Fahrzeuges ist dazu da, dann auch bremsen zu können, falls der von links sich nicht an die Regel hält. Vortritt erzwingen ist im Grunde genommen nämlich verboten. So habe ich es zumindest einmal gelernt. Klingt auch vernünftig.
Wenn ich nun also als Fussgänger am Fussgängerstreifen stehe und links und rechts schaue, signalisiere ich dem Autofahrer damit, dass ich eigentlich die Strasse überqueren möchte und der Autofahrer ist verpflichtet anzuhalten. Wenn er nicht anhält und ich trotzdem laufe, dann ist das für mich nicht vorteilhaft, obwohl ich das Recht hätte zu laufen. Wenn er nicht anhält, hält er sich nicht an die Regel und riskiert eventuell eine Busse - sein Problem. Ich allerdings warte lieber, bis sich einer an die Regel hält, anstatt mich vor ein Auto zu werfen. Ich verhalte mich also beim Strassenüberqueren nach wie vor wie ein Kindergartenkind, ich warte, schaue links und rechts und überquere die Strasse erst, wenn es für mich sicher ist. Das mache ich auch da wo es kein Fussgängerstreifen hat, manchmal sogar da, wo eine Verkehrsampel das Ganze regelt. Das klingt vielleicht übervorsichtig, ich mag aber mein Leben zu sehr, als dass ich ein unnötiges Risiko eingehe. Okay, ich bin ein Weichei, aber ich mache jede Wette, ich sehe cool dabei aus! ;-) Und auf dem Fussgängerstreifen von einem Motorfahrrad totgefahren zu werden, ist auf der Cool-Scala ziemlich weit hinten!
Mehr Unfälle auf dem Fussgängerstreifen - das Problem liegt nicht daran wie gut beleuchtet der Fussgängerstreifen ist, sondern damit, dass es einfach Menschen gibt, die Regeln nicht kennen, oder sie kennen, sich aber nicht daran halten, oder sie völlig falsch verstehen. Die Folge davon: noch mehr Regeln, die uns schlussendlich nur mehr und mehr einschränken.
Eigenverantwortung wird auf dieser Welt zum Fremdwort. Der Drang nach Freiheit und Individualismus lässt uns aber langsam den gesunden Menschenverstand vergessen und es wäre Zeit, Ueli Schmezer, die Menschen wieder einmal daran zu erinnern. Kinder brauchen Erziehung! Und - scheisse nochmal - erzieht eure Gofen selber!
Im Kindergarten lernte ich, wenn ich eine Strasse überqueren will, gilt folgende Regel:
Warte
Luege
Lose
Loufe
Ich finde das ist ziemlich einfach und ich wende es heute noch an. Vor ein paar Jahren allerdings wurde ein neues Gesetz eingeführt, das den Fussgängern den "uneingeschränkten" Vortritt am Fussgängerstreifen gewährt. Seither ist die Zahl der Unfälle mit schwerverletzten Fussgängern auf Fussgängerstreifen gestiegen. Warum? Weil die Fussgänger dumm sind und das Gesetz nicht wirklich verstehen. Sie erzwingen sich nämlich häufig den Vortritt, indem sie einfach über den Fussgängerstreifen laufen ohne sich zu versichern, dass sie dies auch wirklich tun können. Blöderweise sind die meisten Strassenverkehrsfahrzeuge viel stärker als der Fussgänger. Kassensturz-Moderator Ueli Schmezer findet nun, die Fussgängerstreifen seien zuwenig sicher und müssten besser beleuchtet, markiert und sowieso durch eine Mittelinsel unterteil werden. Pro Fussgängerstreifen kostet das 30'000 bis 150'000 Franken. Die Gemeinden, die Fussgängerstreifen aufmalen, müssen dies bezahlen, d.h. natürlich müssen wir das mit unseren Steuergeldern bezahlen. Man müsse die Gemeinden praktisch dazu zwingen, diese Massnahmen zu ergreifen, um die Strasse sicherer zu machen. Mit keinem Wort erwähnt er, dass ja eigentlich jeder Mensch selber verantwortlich ist für die Konsequenzen seines Handelns. Ich zumindest konnte schon als kleines Kind abwägen, dass ein Auto stärker ist als ich, vielleicht, weil es mir gesagt wurde. Aber heute kann man ja weder Eltern noch Lehrern zumuten sich um Kindererziehung zu kümmern, die haben weiss Gott anderes zu tun. Die müssen nämlich hart arbeiten, damit sie die Steuern zahlen können, mit denen dann der Fussgängerstreifen im Dorf sicherer gemacht wird. Ich frage mich manchmal, wie Generationen von Menschen in den letzten Jahrhunderten überleben konnten, wo die Welt doch so gefährlich und unsicher war, ohne all diese Sicherheitsvorkehrungen. Meine Güte, ich bin VOR 9/11 nach Amerika geflogen, wir wurden kaum kontrolliert und NICHTS ist passiert! Wie konnte das nur sein?
Mit dem Fussgängervortritt verhält es sich doch genauso wie mit dem Rechtsvortritt. Das Fahrzeug, welches von rechts kommt, hat Vortritt, darf sich diesen aber nicht erzwingen. Also, bei einer Kreuzung mit Rechtsvortritt haben wir im Autofahrunterricht gelernt, Bremsbereitschaft zu erstellen und die Augen offen zu halten. Das Fahrzeug welches von links kommt, ist verpflichtet anzuhalten. Die Bremsbereitschaft des von rechts kommenden Fahrzeuges ist dazu da, dann auch bremsen zu können, falls der von links sich nicht an die Regel hält. Vortritt erzwingen ist im Grunde genommen nämlich verboten. So habe ich es zumindest einmal gelernt. Klingt auch vernünftig.
Wenn ich nun also als Fussgänger am Fussgängerstreifen stehe und links und rechts schaue, signalisiere ich dem Autofahrer damit, dass ich eigentlich die Strasse überqueren möchte und der Autofahrer ist verpflichtet anzuhalten. Wenn er nicht anhält und ich trotzdem laufe, dann ist das für mich nicht vorteilhaft, obwohl ich das Recht hätte zu laufen. Wenn er nicht anhält, hält er sich nicht an die Regel und riskiert eventuell eine Busse - sein Problem. Ich allerdings warte lieber, bis sich einer an die Regel hält, anstatt mich vor ein Auto zu werfen. Ich verhalte mich also beim Strassenüberqueren nach wie vor wie ein Kindergartenkind, ich warte, schaue links und rechts und überquere die Strasse erst, wenn es für mich sicher ist. Das mache ich auch da wo es kein Fussgängerstreifen hat, manchmal sogar da, wo eine Verkehrsampel das Ganze regelt. Das klingt vielleicht übervorsichtig, ich mag aber mein Leben zu sehr, als dass ich ein unnötiges Risiko eingehe. Okay, ich bin ein Weichei, aber ich mache jede Wette, ich sehe cool dabei aus! ;-) Und auf dem Fussgängerstreifen von einem Motorfahrrad totgefahren zu werden, ist auf der Cool-Scala ziemlich weit hinten!
Mehr Unfälle auf dem Fussgängerstreifen - das Problem liegt nicht daran wie gut beleuchtet der Fussgängerstreifen ist, sondern damit, dass es einfach Menschen gibt, die Regeln nicht kennen, oder sie kennen, sich aber nicht daran halten, oder sie völlig falsch verstehen. Die Folge davon: noch mehr Regeln, die uns schlussendlich nur mehr und mehr einschränken.
Eigenverantwortung wird auf dieser Welt zum Fremdwort. Der Drang nach Freiheit und Individualismus lässt uns aber langsam den gesunden Menschenverstand vergessen und es wäre Zeit, Ueli Schmezer, die Menschen wieder einmal daran zu erinnern. Kinder brauchen Erziehung! Und - scheisse nochmal - erzieht eure Gofen selber!
Rockhound - 23. Feb, 12:36 Rubrik:
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